Eine ansehnliche Bildurkunde, großformatig, unter Glas und Rahmen, ein überzeugender Wandschmuck, eigenhändig unterschrieben von der Königin Marie unterm 07. April 1881, hält es dokumentarisch fest:
In Obernburg besteht ein „Frauenverein unterm Rothen Kreuz“.
Die Gründung dieses Vereins liegt möglicherweise schon weiter zurück. In einem Jahresbericht für 1936/37 wird gemeldet:
Männerzweigverein vom Deutschen Roten Kreuz Gründungsjahr 1887
Frauenzweigverein Obernburg Gründungsjahr 1871
Am 12.12.1882 ruft der Bayerische Frauenverein unter dem Roten Kreuz auf, aus Anlass der Überschwemmungskatastrophe Geld, Bekleidungsstücke und Nahrungsmittel zu spenden. Die Vorstandschaft des Frauenvereins in Obernburg ist gerne bereit, Gaben in Empfang zu nehmen.
Die Zusammensetzung, Aufgaben und Tätigkeiten dieser Gruppierungen lässt sich nur vermuten. Ganz gewiss war insbesondere der junge Frauenverein immer tätig und hat Aufgaben gesehen und erfüllt, aber auch die gesellige Gemeinschaft gepflegt. Leider ist ein Archiv mit Protokollbuch, Mitgliederlisten und Leistungsbelegen nicht vorhanden. Dieser Frauenverein muss aber auch nicht ausschließlich ein Damenkränzchen gewesen sein. Beim später erscheinenden Männerverein steht bei den Mitgliedern Franz Zink und Martin Hußlein „Mitglied seit 1896“ und bei Heinrich Wörn „Mitglied seit Gründung“.
Der Weltkrieg 1914 bis 1918 ruft auch in der Heimat das Rote Kreuz zur Tat. Bereits am 23. September 1914 werden 2 Lazarette in Obernburg mit 35 Verwundeten belegt.
Regierungspräsident Ritter von Henle wirbt nachdrücklich mit einem Schreiben an Bezirksamtsvorstände und -räte im Februar 1926 für die Gründung von Sanitätskolonnen. Er wünscht statt der in Unterfranken bestehenden 27 Kolonnen mindestens 135. Am 21. Mai 1926 berichtet das Bezirksamt kurz, dass seit 30. Juli 1925 in Obernburg schon eine Sanitätskolonne besteht. 42 Männer waren aktiv tätig, daneben gab es 50 Fördermitglieder. Die Ausrüstung bestand aus 5 Tragbahren, Verbandsstoffen und –tüchern. Aber auch 300 Mark Schulden wurden nicht verschwiegen. Die Jahre 1934 bis 1939 standen unter dem Vorzeichen der Ausbildung für einen Ernstfall. Praktischer Einsatz war vor allem als Straßendienst an Sonntagen angeordnet – Bereitschaft für Verkehrsunfälle.
In den Jahren 1939 bis 1945 wurden viele zum Kriegsdienst einberufen. Die zuhause Gebliebenen auch auf überörtliche Einsätze vorbereitet. Darunter auch ein Einsatz im Oktober 1944 bei einem schweren Luftangriff auf Frankfurt, zu dem die überörtliche Einsatzgruppe Obernburg/Elsenfeld abgerufen wurde.
Bereits Ende 1945 wurden die Bemühungen um den Wiederaufbau des Roten Kreuzes aufgenommen, Ende Januar 1946 mit dem Aufbau der Kreisgeschäftsstelle und des Kreisverbandes begonnen. Männer und Frauen aus Obernburg und Eisenbach halfen tatkräftig mit, die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen. Überall wurden, wenn auch zögernd, die ersten Feste „gefeiert“. Auch in Obernburg findet im Frühjahr 1949 das erste Apfelblütenfest nach dem Kriege statt. Die kleine Obernburger Rot-Kreuz-Gruppe mit Helfern aus Eisenbach geht hierfür an der Kreisgeschäftsstelle in Bereitstellung für den Sanitätsschutz.
Vom 08. bis 10. Mai 1981 feierte die Rotkreuzgemeinschaft Obernburg ihr 100jähriges Bestehen mit verschiedenen Veranstaltungen. Am Samstag, 09.05.1981, fand der unterfränkische Rotkreuz-Tag statt, bei dem auch der BRK-Vizepräsident Dr. Bruno Merk zu Gast war. Am Nachmittag des gleichen Tages besuchte auch völlig überraschend und ungeplant der Bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß die Veranstaltung. Im gleichen Jahr wurde auch der BRK-Bereich Stadt Obernburg gegründet. Im Jubiläumsjahr gehörten der Rotkreuzgemeinschaft als aktive Mitglieder 18 Frauen und 33 Männer an. Zur Jugendrotkreuz-Gruppe gehörten 21 Jungen und Mädchen.
Die Dienstabende und Ausbildungsveranstaltungen fanden unter anderem im Lehrsaal des BRK-Kreisverbandes, im Treppenhaus (Kellergeschoss) des Kreisverbandes und auch in einer teilweise ausgebauten Garage statt, bevor schließlich durch die Stadt Obernburg im Untergeschoss des Ämtergebäudes ein Lehrsaal, eine Küche, ein Gemeinschaftsraum und ein Materiallager im Rohbauzustand zur Verfügung gestellt und in Eigenleistung ausgebaut wurde.
1990 wurde ein eigener Anhänger mit Beleuchtungsausstattung beschafft. Darauf verlastet sind u.a. ein Notstromaggregat, 6 Flutlichtscheinwerfer, Stative, diverse Kabel und Sicherungslampen.
1997 wurde neben dem Ämtergebäude eine dreiständige Garage mit Materiallager errichtet. Im Jahre 2001 musste sich die Bereitschaft Obernburg von ihrem altersschwachen Krankentransportwagen trennen. Als Ersatz wurde eine gebrauchtes Mehrzweckfahrzeug gekauft, das sowohl dem Personen- als auch dem Materialtransport dient.
Zu den Aufgaben der Rotkreuzgemeinschaft gehören heute insbesondere die Absicherung verschiedener Sportveranstaltungen und des Apfelblütenfestes, das sich zuletzt bis 2004 über 10 Tage erstreckte, und die Betreuung von jährlich 8 Blutspendeterminen in Obernburg und Eisenbach.
Eine ansehnliche Bildurkunde, großformatig, unter Glas und Rahmen, ein überzeugender Wandschmuck, eigenhändig unterschrieben von der Königin Marie unterm 07. April 1881, hält es dokumentarisch fest:
In Obernburg besteht ein „Frauenverein unterm Rothen Kreuz“.
Die Gründung dieses Vereins liegt möglicherweise schon weiter zurück. In einem Jahresbericht für 1936/37 wird gemeldet:
Männerzweigverein vom Deutschen Roten Kreuz Gründungsjahr 1887
Frauenzweigverein Obernburg Gründungsjahr 1871
Am 12.12.1882 ruft der Bayerische Frauenverein unter dem Roten Kreuz auf, aus Anlass der Überschwemmungskatastrophe Geld, Bekleidungsstücke und Nahrungsmittel zu spenden. Die Vorstandschaft des Frauenvereins in Obernburg ist gerne bereit, Gaben in Empfang zu nehmen.
Die Zusammensetzung, Aufgaben und Tätigkeiten dieser Gruppierungen lässt sich nur vermuten. Ganz gewiss war insbesondere der junge Frauenverein immer tätig und hat Aufgaben gesehen und erfüllt, aber auch die gesellige Gemeinschaft gepflegt. Leider ist ein Archiv mit Protokollbuch, Mitgliederlisten und Leistungsbelegen nicht vorhanden. Dieser Frauenverein muss aber auch nicht ausschließlich ein Damenkränzchen gewesen sein. Beim später erscheinenden Männerverein steht bei den Mitgliedern Franz Zink und Martin Hußlein „Mitglied seit 1896“ und bei Heinrich Wörn „Mitglied seit Gründung“.
Der Weltkrieg 1914 bis 1918 ruft auch in der Heimat das Rote Kreuz zur Tat. Bereits am 23. September 1914 werden 2 Lazarette in Obernburg mit 35 Verwundeten belegt.
Regierungspräsident Ritter von Henle wirbt nachdrücklich mit einem Schreiben an Bezirksamtsvorstände und -räte im Februar 1926 für die Gründung von Sanitätskolonnen. Er wünscht statt der in Unterfranken bestehenden 27 Kolonnen mindestens 135. Am 21. Mai 1926 berichtet das Bezirksamt kurz, dass seit 30. Juli 1925 in Obernburg schon eine Sanitätskolonne besteht. 42 Männer waren aktiv tätig, daneben gab es 50 Fördermitglieder. Die Ausrüstung bestand aus 5 Tragbahren, Verbandsstoffen und –tüchern. Aber auch 300 Mark Schulden wurden nicht verschwiegen. Die Jahre 1934 bis 1939 standen unter dem Vorzeichen der Ausbildung für einen Ernstfall. Praktischer Einsatz war vor allem als Straßendienst an Sonntagen angeordnet – Bereitschaft für Verkehrsunfälle.
In den Jahren 1939 bis 1945 wurden viele zum Kriegsdienst einberufen. Die zuhause Gebliebenen auch auf überörtliche Einsätze vorbereitet. Darunter auch ein Einsatz im Oktober 1944 bei einem schweren Luftangriff auf Frankfurt, zu dem die überörtliche Einsatzgruppe Obernburg/Elsenfeld abgerufen wurde.
Bereits Ende 1945 wurden die Bemühungen um den Wiederaufbau des Roten Kreuzes aufgenommen, Ende Januar 1946 mit dem Aufbau der Kreisgeschäftsstelle und des Kreisverbandes begonnen. Männer und Frauen aus Obernburg und Eisenbach halfen tatkräftig mit, die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen. Überall wurden, wenn auch zögernd, die ersten Feste „gefeiert“. Auch in Obernburg findet im Frühjahr 1949 das erste Apfelblütenfest nach dem Kriege statt. Die kleine Obernburger Rot-Kreuz-Gruppe mit Helfern aus Eisenbach geht hierfür an der Kreisgeschäftsstelle in Bereitstellung für den Sanitätsschutz.
Vom 08. bis 10. Mai 1981 feierte die Rotkreuzgemeinschaft Obernburg ihr 100jähriges Bestehen mit verschiedenen Veranstaltungen. Am Samstag, 09.05.1981, fand der unterfränkische Rotkreuz-Tag statt, bei dem auch der BRK-Vizepräsident Dr. Bruno Merk zu Gast war. Am Nachmittag des gleichen Tages besuchte auch völlig überraschend und ungeplant der Bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß die Veranstaltung. Im gleichen Jahr wurde auch der BRK-Bereich Stadt Obernburg gegründet. Im Jubiläumsjahr gehörten der Rotkreuzgemeinschaft als aktive Mitglieder 18 Frauen und 33 Männer an. Zur Jugendrotkreuz-Gruppe gehörten 21 Jungen und Mädchen.
Die Dienstabende und Ausbildungsveranstaltungen fanden unter anderem im Lehrsaal des BRK-Kreisverbandes, im Treppenhaus (Kellergeschoss) des Kreisverbandes und auch in einer teilweise ausgebauten Garage statt, bevor schließlich durch die Stadt Obernburg im Untergeschoss des Ämtergebäudes ein Lehrsaal, eine Küche, ein Gemeinschaftsraum und ein Materiallager im Rohbauzustand zur Verfügung gestellt und in Eigenleistung ausgebaut wurde.
1990 wurde ein eigener Anhänger mit Beleuchtungsausstattung beschafft. Darauf verlastet sind u.a. ein Notstromaggregat, 6 Flutlichtscheinwerfer, Stative, diverse Kabel und Sicherungslampen.
1997 wurde neben dem Ämtergebäude eine dreiständige Garage mit Materiallager errichtet. Im Jahre 2001 musste sich die Bereitschaft Obernburg von ihrem altersschwachen Krankentransportwagen trennen. Als Ersatz wurde eine gebrauchtes Mehrzweckfahrzeug gekauft, das sowohl dem Personen- als auch dem Materialtransport dient.